
Tagung Warschau
(6.-9. September 2023)
DGEPD in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut Warschau:
Ost-Mittel-Europa in der identitätspolitischen Herausforderung: Der Krieg um die Ukraine
Der Krieg, der in der Ukraine seit dem völkerrechtswidrigen Angriff durch Russland seit dem 24. Februar 2022 tobt, ist nicht nur gekennzeichnet durch den Freiheitskampf des ukrainischen Volkes gegen die neoimperialistische Okkupation Russlands mit einer geradezu faschistoiden Begründung Moskaus, sondern wird auch geprägt von einer grundsätzlichen Frage nach dem Selbstverständnis der Demokratien der Europäischen Union in ihrer Perspektive als europäische Friedensmacht. Die Art und Weise, wie der russische Angriff wahrgenommen wird und in praktischer Politikgestaltung militärisch wie auch systemisch abgewehrt werden soll – und welche Konsequenzen dies grundsätzlich für Europa haben wird, ist im öffentlichen Diskurs der Mitgliedsstaaten der EU durchaus unterschiedlich konnotiert, was vor allem an der jeweiligen nationalen Selbstbetrachtung liegt. Hierbei zeigt sich, dass das geopolitische Verständnis von Ostmitteleuropa (OME) Ausdeutungen unterliegt, die raumbezogen sehr unterschiedlich ausfallen. Das hat ideologische Gründe, resultierend aus den differenten nationalen Diskursen und dem ebenfalls ideologischen Selbstverständnis der EU als Ganzes. Russland ist in dieser Hinsicht nicht nur eine Anomalie, sondern de facto ein feindliches Gebilde als systemisches Gegenmodell zum demokratischen Leitbild.
Die ca. zweitägige Tagung soll daher im kritischen Diskurs die ideologischen, ideenhistorischen, kulturellen und politiktheoretischen Grundlagen für diesen Kriegszustand in der Mitte Europas vor dem Hintergrund aktueller Aussagen durchleuchten. Hierzu werden Fachvorträge aus der Geschichtswissenschaft, der Politikwissenschaft, Philosophie und Staatsrechtslehre in vier Panels mit jeweils ca. fünf Beiträgen präsentiert und diskutiert werden. Ein öffentlicher Abendvortrag mit einem prominenten Referenten aus der praktischen Politik zur Deutung der Situation wird das Tagungsformat abrunden. Für Nachwuchswissenschaftler wird es ein spezifisches Panel geben, in dem eine auf die Tagung bezogenen Expertise eingebracht werden kann.

Politisches Denken und gesellschaftlicher Wandel in der Englischen Revolution
Aufbruch in die Moderne?
Tagung am Institut für Politikwissenschaft der Universität Hamburg
Datum: 02.-03. Juni 2022
Ort: Tagungsraum der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky
Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg
Zum Gegenstand der Tagung:
Die Zeit des Bürgerkriegs in England stellt für die Herausbildung des modernen politischen Denkens wie auch der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse und Institutionen selbst eine der prägendsten Entwicklungsphasen dar. Rückblickend hatte Thomes Hobbes gegen Ende seines Lebens die revolutionären Ereignisse in den Jahren zwischen 1640 und 1660 als "Höhepunkt der Zeit" gewertet. ...

"Die Demokratie und ihre Feinde"
06.-07. Dezember 2019
Katholische Akademie Stapelfeld
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts galt die demokratische Ordnung für viele als konkurrenzlose Herrschaftsform im weltweiten Maßstab schlechthin. Doch im bisherigen Verlauf des 21. Jahrhunderts erscheinen die Demokratien dieser Welt immer mehr im Rückzug befindlich, während Diktaturen und autoritäre Regime wieder Zuwachs bekommen. Die Anfeindungen gegenüber der Demokratie wachsen, besonders auch aus dem Innern der demokratischen Gesellschaften heraus, in denen Hate-Speeches-in den sozialen Medien den öffentlichen Konsens der Demokraten untergraben, populistische Stimmungslagen die nationalen Gesellschaften erschüttern und FakeNews das Meinungsbild dramatisch beeinflussen. Von außen sind die Anforderungen noch brisanter, weil bestimmte autoritäre Regime die völkerrechtlichen Grundlagen durch eine Agenda der Macht des Stärkeren zu ersetzen suchen und damit nicht nur im Nahen Osten auch Erfolg haben. Bei all dem zeigt sich die Demokratie weniger robust, als man ihr das gemeinhin zugesprochen hat. Die Tagung, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens stattfindet, wird daher mit interdisziplinären Beiträgen aus der Politikwissenschaft, der Philosophie, der Geschichtswissenschaft und der Rechtslehre in Vorträgen der Frage nachgehen, wo genau die Feinde der Demokratie zu verorten sind und wie sich eine demokratische Politik hierzu in der Abwehr erfolgreich behaupten kann.

"Menschen - Körper - Rechte"
04.-05. Dezember 2018
Akademie für Politische Bildung Tutzing
Menschen existieren nicht nur geistig, sondern vor allem physisch. Diese, ihre Körperlichkeit in der Existenz des Daseins ist seit der Frühzeit des politischen Denkens im Zusammenhang mit Rechtsfragen immer wieder von Neuem reflektiert worden. Von der Antike bis ins Mittelalter zieht sich ein oft mehr oder weniger deutlich angezeigter Diskurs über die Körperlichkeit des Menschen und die daraus zu ziehenden natürlichen wie logischen Konsequenzen für das Verständnis von Politik, Recht und Ordnung. Gegenstand der Tagung ist die Frage nach den Relationen, die sich zwischen den Topoi „Menschen / Körper / Rechte“ ergeben. Das Modell des „body politic“, das für den modernen Kontraktualismus Pate stand, ist in der aktuellen Konstellation durch das Paradigma der „body politics“ diversifiziert bzw. konstruktivistisch verändert worden. Nunmehr firmieren heute zahlreiche, z.T. antagonistische gesellschaftliche Praxen, in denen die Aushandlung von Menschenrechten zur Disposition steht. Die Jahrestagung der DGEPD wird den Zusammenhang von menschlichem Leben, Körperlichkeit und Menschenrechten fach- und disziplinenübergreifend thematisieren und unter Gesichts-punkten des politischen Denkens diskutieren.
"Weltwende 1917"
Russland, Europa und die bolschewistische Revolution
16.-18.11.2017
Akademie Herrnhut für politische und kulturelle Bildung e.V.


"Und immer wieder Utopia"
Perspektiven utopischen Denkens von Morus bis zur Gegenwart
08.10.2016.-09.10.2016
Katholische Akademie Stapeldeld
"Europa denken"
18-20. November 2015
Akademie für Politische Bildung Tutzing


"Politischer Widerstand"
23.-25. Oktober 2014
Universität Passau
In diesem Jahr begehen wir den 70. Jahrestag des Hitler-Attentats von Claus Schenk Graf von Stauffenberg – ein Datum, das von großem Gewicht für die deutsche Geschichte ist, das angesichts des 100. Jahrestags des Beginns des Ersten Weltkriegs aber in den Hintergrund gedrängt zu werden droht. Deshalb wollen wir dem Thema „Politischer Widerstand“ eine Tagung widmen, die von der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens (DGEPD) in Zusammenarbeit mit der Andrássy Universität Budapest und dem Hannah Arendt Institut für Totalitarismusforschung veranstaltet wird. Das Thema „Widerstand“ soll in drei Blöcken behandelt werden: In einem ersten – kürzeren – Block soll es um die Theorie des Widerstands in Mittelalter und Neuzeit gehen (23.10.). Der zweite Block soll verschiedene Facetten des Widerstands im Nationalsozialismus behandeln (24.10.). Im dritten Block geht es um den Widerstand im Kommunismus, hier soll nach Län-dern unterschieden werden (24., 25.10.). Ziel ist es, sowohl Legitimation als auch Praxis des Widerstands zu reflektieren und die Bedingungen sichtbar zu machen, unter denen er in den verschiedenen Systemtypen wirksam werden konnte. Darüber hinaus soll die Tagung dazu dienen, die Erinnerung an den 20. Juli und die Menschen, die im Widerstand ihr Leben verloren, aufrechtzuerhalten.

"Der Prozess der Zivilisationen: 20 Jahre nach Huntington"
Theoretische und empirische Analysen für das 21. Jahrhundert
18.-20. Oktober 2013
Universität Vechta
Als Samuel P. Huntington 1993 in der Sommerausgabe von Foreign Affairs einen Beitrag unter dem Titel The Clash of Civilizations? veröffentlichte, löste dieser Artikel eine Flut von Kommentaren aus. Nach Angaben der Redaktion hatte es für einen einzelnen Beitrag in der Fachzeitschrift noch nie in der jahrzehntelangen Geschichte ihres Bestehens eine derart starke und kontroverse Resonanz gegeben. Die kontroverse Debatte, die weltweit deutlich über die Fachwissenschaft hinausging, erfasste insbesondere auch die politische Öffentlichkeit. Es bildeten sich sehr schnell Pro- und Kontralager in der Rezeption, die bis ins Feuilleton hinein ausgetragen wurden. Jedoch sind selbst in der wissenschaftlichen Debatte die zivilisationstheoretischen, genauer: die geschichtsphilosophischen Grundlagen bzw. Voraussetzungen, auf die Huntington seinerzeit rekurriert hat, meist nicht weiter hinterfragt bzw. in ihrer ganzen systematischen Tragweite erörtert worden. 20 Jahre nach dem Erscheinen des paradigmatischen Aufsatzes in Foreign Affairs macht es daher Sinn, der Frage nach zu gehen, welche Relevanz das Konzept Huntingtons im Gesamtkontext der weltweiten Entwicklung hatte und nach wie vor hat. Insbesondere im Hinblick auf den heutigen Globalisierungsbegriff , der seinerzeit bei Huntington gar nicht vorkam, sollen daher auf der Tagung interdisziplinäre Zugriffe auf die Interpretamente von Zivilisationstheorien fokussiert werden. Politikwissenschaftliche Fragestellungen werden hier ebenso zu behandeln sein wie philosophische, geschichtsphilosophische und kulturwissenschaftliche Deutungsmöglichkeiten. Die Tagung dient nicht einfach dem Ziel einer Bestandsaufnahme im Gefolge Huntingtons, sondern vielmehr der Ausrichtung auf eine Weiterentwicklung zivilisationstheoretischer Vorstellungen für die Prognosefähigkeit von Politik in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts.
"Narrative Formen politischen Denkens"
25.-27. Oktober 2012
TU München

"Ideologie und Verbrechen"
Kommunismus und Nationalsozialismus im Vergleich
18.-20. November 2011
Universität Passau


"Perspektiven der Politischen Theorie in Deutschland"
01.-02. Oktober 2009
Berlin-BrandenburgischeAkademie der Wissenschaften
Die Jahrestagung der „Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens“ (DGEPD) ist im Jahr 2009 mit seinem Doppeljubiläum 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland und 20 Jahre Revolution in der DDR den „Perspektiven der Politischen Theorie in Deutschland“ gewidmet. Der Grund für diese Themenwahl ist in dem Umstand zu suchen, dass die Situation der Politischen Theorie in Deutschland insgesamt durch einen Abbau von Ressourcen und einen Bedeutungsverlust in Wissenschaft und Öffentlichkeit gekennzeichnet ist. Die DGEPD möchte mit ihrer Veranstaltung dazu beitragen, dieser Entwicklung gegenzusteuern und die Bedeutung der Politischen Theorie für die Politikwissenschaft insgesamt und darüber hinaus für die politische Kultur in Deutschland sichtbar zu machen. Die Konzeption der Tagung zielt darauf ab, die Bedeutung, Kompetenzen und Profile der Politischen Theorie einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln und ihre Relevanz in der direkten Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik zu dokumentieren. Zeit und Ort der Veranstaltung sind bewusst gewählt: die Tagung findet am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit in Berlin statt. Die DGEPD hat für diese Veranstaltung ein diskussionsorientiertes Format gewählt. Auf interdisziplinär besetzten Podien, in der Diskussion mit dem Publikum und im Abendvortrag von Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin wird die Situation der Politischen Theorie in Deutschland und in der internationalen Perspektive thematisiert und ihr materialer Beitrag für die Entwicklung
der Demokratie und die Ethik der Internationalen Beziehungen erörtert.
Ältere Tagungen
2008
"Aufarbeitung der totalitären Erfahrung und politische Kultur“
Die Bedeutung der Aufarbeitung des SED-Unrechts für das Rechts- und Werteverständnis im wiedervereinigten Deutschland, Weimar
2007
"Platons Nomoi“
Die Herrschaft der Gesetze und die Herrschaft des Menschen, Passau
2006
"Politik und Ökonomie", Graz
"Toleranz und Multikulturalismus", Tutzing
2004
"Kant im Streit der Fakultäten", Berlin
2001
"Religion und Politik", Hannover
2000
"Internationale Gerechtigkeit", Eichstätt
1999
"Hannah Arendt. Politik und Urteilskraft", Bensberg
1998
"Die Politik und der Frieden", Münster/Westf.
1997
"Politik und Rhetorik", Tutzing
1996
"Europäische Union"
Politischer Gedanke und politische Wirklichkeit, Frankfurt am Main
1994
"Die Zukunft der Politik", Berlin
1991
"Naturrecht und Politik", Eichstätt
"Erfahrungsaustausch mit Kollegen aus Mittel-und Osteuropa", Eichstätt
1990
"Deutsch-deutscher Erfahrungsaustausch", Bielefeld
1989
"Locke und Kant", Tübingen