Jahrbuch Politisches Denken

Jahrbuch Politisches Denken

Das Jahrbuch Politisches Denken erscheint seit 1991 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens e.V. (DGEPD). Im Jahr 2004 erfolgte der Wechsel vom Metzler-Verlag zu Duncker & Humblot, wo das Jahrbuch bis zu der seit Juni 2020 vorliegenden Ausgabe 28 (2018) als eigenständige Reihe geführt wurde.

Mit der seit Juli 2021 vorliegendem Ausgabe 29 (2019) erfolgte die Weiterentwicklung und Umstellung vom klassischen Jahrbuch hin zum forschungsorientierten Journal mit politischem und politiktheoretischem Schwerpunkt. Die Grundsätze sind heute noch die Gleichen wie 1991: Die Politik, das Politische, lässt sich nicht wie ein beliebiger Gegenstand auf Distanz halten. Deshalb spielt der Bezug zu praktischen Fragen des politischen Mit- und Gegeneinanders eine elementare Rolle.

Den Zielen der Gesellschaft entsprechend fördert das Jahrbuch seit jeher die interdisziplinäre wissenschaftliche Forschung, die das politische Denken in seiner ganzen Breite zum Gegenstand hat, sowie den Austausch zwischen politischen Denkern, Publizisten und praktischer Politik. Das Jahrbuch ist folgerichtig den elementaren Fragen des Politischen gewidmet. Es versammelt Beiträge aus allen Bereichen des politischen Lebens und will sowohl die Fachwissenschaft als auch die politisch interessierten Bürgerschaft gewinnen. Abgerundet wird das Jahrbuch durch Rezensionsessays, die als Werkschau, Literaturbericht oder Einordnung in einen größeren Forschungszusammenhang angelegt sind. Jedes Jahrbuch enthält zudem eine Reihe von Rezensionen, mit denen die Redaktion einen Überblick zur aktuellen Forschungs- und damit Literaturlage geben möchte.

Herausgegeben wird das Jahrbuch (seit der Ausgabe 28/2018) von Prof. Dr. Hans-Christof Kraus, Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, Prof. Dr. Peter Nitschke, Univ.-Prof. Dr. Eva Odzuck und Dr. Martin Schwarz. Dem weit gefächerten Beirat, der den Vorstand der DGEPD und die Herausgeberschaft des Jahrbuchs berät, gehören aktuell (Stand Juli 2021) Reinhard Brandt (Marburg), John Dunn (Cambridge), Dieter Henrich (München), Otfried Höffe (Tübingen), Hasso Hofmann † (Berlin), Hermann Lübbe (Zürich), J.G.A. Pocock (Hopkins University) und Quentin Skinner (Cambridge) an.

Der Verlag arbeitet aktuell mit der Redaktion des Jahrbuchs und JSTOR an einer Lösung, damit sämtliche Ausgaben des Jahrbuchs respektive die hier enthaltenen Einzelbeiträge via JSTOR online zugänglich sind. Unbeschadet davon können die Jahrbücher seit Ausgabe 2004 - wie nachstehend angezeigt - als Ebook jetzt schon kostenpflichtig direkt beim Verlag bezogen werden. Durch die Umstellung auf das Journal besteht ab Ausgabe 29 (2019) die Möglichkeit, die hier enthaltenen Einzelbeiträge auch getrennt kostenpflichtig abzurufen.

Alle eingereichten Manuskripte durchlaufen gemäß den Anforderungen von ERIH-Plus ein anonymisiertes Begutachtungsverfahren (peer review). Bitte beachten Sie die auf dieser Homepage abrufbaren Gestaltungshinweise für Manuskripte in der Autoreninformation und reichen Sie Ihr Manuskript in anonymisierter Form in der Redaktion ein:

Prof. Dr. Peter Nitschke / Dr. Martin Schwarz
Redaktion Jahrbuch Politisches Denken
c/o Universität Vechta
Fakultät II - Fach Politikwissenschaft
Driverstraße 22, 49377 Vechta
Mail: peter.nitschke_at_uni-vechta.de
Mail: martin.schwarz_at_uni-vechta.de

Das Herausgeberteam

Prof. Dr. Hans-Christof KrausHerausgeber

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Prof. Dr. Frank-Lothar KrollHerausgeber und Stellvertretender Vorsitzender der DGEPD

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Prof. Dr. Peter NitschkeRedaktion, Herausgeber und Vorsitzender der DGEPD

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Univ.-Prof. Dr. Eva OdzuckHerausgeberin

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Dr. Martin SchwarzRedaktion, Herausgeber und Sekretär der DGEPD

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Die Jahrbücher im Überblick

Beschreibung

Das Jahr 2019 war das Jubiläumsjahr für Jürgen Habermas, der seinen 90. Geburtstag feiern konnte und der wissenschaftlichen Öffentlichkeit einmal mehr mit seiner zweibändigen Ausgabe »Auch eine Geschichte der Philosophie« ein eindrucksvolles Beispiel seiner kreativen Reflexionstiefe präsentiert hat. Insofern hat die Redaktion für das Jahrbuch 2019 einen kleinen Habermas-Schwerpunkt gebildet, in dem mit einem Beitrag und mit einem Rezensionsessay aus jeweils unterschiedlicher Perspektive hierzu Stellung genommen wird. Ansonsten eröffnen die einzelnen Beiträge wiederum eine thematische Fülle zu verschiedenen Aspekten, Autoren und Epochen des politischen Denkens, die im vorliegenden Band nun nicht aus einer spezifischen Tagung hervorgegangen sind. Insbesondere auch jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich hier mit ihren Beiträgen engagiert beteiligt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Dieser 28. Band des Jahrbuchs für Politisches Denken zeigt die Vielseitigkeit des interdisziplinären Ansatzes an, dem das Politische Denken konzeptionell verpflichtet ist. Mit offenem Blick, auch für neue Fragestellungen, werden hier Beiträge aus der Jahrestagung in Tutzing (2018) von Sandra Fluhrer, Thilo Schabert und Karl-Heinz Nusser vorgestellt, ebenso aber auch Themen, die unabhängig von der Tagung adressiert wurden. So widmet sich Walter Reese-Schäfer der klassischen Toleranzfrage in einer aktuellen Konstellation, während Harald Kleinschmidt über Thomas Hobbes nachdenkt und Ursula Ludz über Hannah Arendt neue Interpretamente vorträgt. Mario Wintersteiger beschäftigt sich mit dem Spannungsverhältnis von Kunst und Politik.

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Beschreibung

Der 27. Band des Jahrbuchs Politisches Denken versammelt Beiträge, die erneut nachhaltig belegen, dass sich das politische Denken in der Breite seiner Artikulationen nur dem interdisziplinär geschulten Verständnis und der epochen- und fächerübergreifenden Forschung erschließt. Ein Blick auf die Quellen, mit denen sich die Autoren auseinandersetzen und zu denen wie selbstverständlich auch die Belletristik gehört, macht die Spannweite bereits deutlich – auch hinsichtlich der methodischen Konsequenzen.
Zu den Autoren, die Gegenstand der Analyse sind, gehören diesmal unter anderem Carl Schmitt, Friedrich Nietzsche, Friedrich Dürrenmatt, Joseph von Radowitz, Jürgen Habermas und H. G. Wells, das Themenspektrum der Aufsätze reicht von biopolitischen und geopolitischen Themen über hermeneutische Fragestellungen und methodische Aspekte der Erforschung des politischen Denkens bis hin zum Themenfeld Europa.

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Beschreibung

Das »Jahrbuch Politisches Denken« 2016 ist von der Kontroverse geprägt. Ein aktueller Schwerpunkt diskutiert die Grundlagen und den Stand des europäischen Integrationsprozesses. Frank-Lothar Kroll legt die historischen und geopolitischen Fundamente frei, auf denen ein europäisches Denken Fuß gefaßt hat. Jürgen Gebhardt macht darauf aufmerksam, dass eine Europäische Union sich nur dann sinnvoll selbst verstehen kann, wenn sie sich als Teil der Konstruktion des »Westens« in transatlantischer Perspektive begreift. Karl A. Schachtschneider formuliert eine fundamentale Kritik am Integrationsprozess der Europäischen Union aus der Perspektive des Staatsrechtslehrers. Diese Kritik kann mit Emanuel Richter als eines jener »neuen Narrative« eingeordnet werden, das als solches zur Demokratisierung der EU gehört.
Kontrovers geht es auch in den weiteren Beiträgen zu, wenn Manuel Becker den »Mythos Humboldt« auf den Prüfstand stellt, wenn Rainer Enskat pointiert gegen die derzeitige Hochschulpolitik polemisiert und Felix Dirsch die Wertgrundlagen der Demokratie untersucht. Hinzu kommen die beachtenswerten Interpretationen, die die Italiener Cristiana Senigaglia und Pierpaolo Ciccarelli zu den deutschen Denkern Max Weber, Edmund Husserl und Leo Strauss vorlegen.
Die Buchkritiken, die den Band 26 abrunden, behandeln neue Publikationen von und über Lothar Fritze, Raul Heimann, Otfried Höffe, Christoph Hübner, Aurel Kolnai, Wolfgang Neugebauer, Samuel Salzborn und Carl Schmitt.

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Beschreibung

Im Focus des ersten Teils des diesjährigen Jahrbuchs »Politisches Denken« stehen deutsche Staatsrechtslehrer des 20. Jahrhunderts. Martin Otto ediert Briefe, die Ernst Forsthoff im Jahr 1947 an Walter Mallmann geschrieben hat. Hasso Hofmann kommentiert Korrespondenzen Carl Schmitts mit Rudolf Smend, Ernst Forsthoff und Ernst Rudolf Huber, und Rainer Enskanat betrachtet jüngst erschienene Porträts bedeutender Staatsrechtslehrer aus philosophischer Sicht.
In einem weiteren Teil sind neue Untersuchungen versammelt, die ein breites Spektrum politischen Denkens abdecken: Angefangen beim Völkerrecht über Theodor W. Adornos Pädagogik bis hin zu einer Debatte über Republikanismus und die pluralistische Politik bei Leo Strauss. Die im dritten und vierten Teil veröffentlichten Besprechungsessays und Rezensionen geben Einblick in das politische Denken des 20. Jahrhunderts mitsamt seinen ideengeschichtlichen Wurzeln, seinen transkulturellen Oszillationen und variantenreichen literarischen Genres.

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Beschreibung

Das Jahrbuch würdigt das 25-jährige Bestehen der »Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens« (DGEPD). Es beinhaltet in diesem Zusammenhang einen Beitrag zu deren Gründungsgeschichte. Ein zweiter Schwerpunkt lenkt den Blick auf Methodenfragen. In vier Beiträgen wird die Relevanz hermeneutischer, historischer und philosophischer Ansätze für die Erforschung des politischen Denkens und seiner Funktion für die Gegenwartsgesellschaft, über Fach- und Schulgrenzen hinweg, verdeutlicht. Der dritte Teil erörtert das Spektrum des politischen Denkens in seiner ganzen Bandbreite von der griechischen und römischen Antike über Aufklärung und Romantik bis hin zu aktuellen Fragestellungen.

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Beschreibung

Das Jahrbuch »Politisches Denken« bringt im Jahrgang 2013 aus Anlass des fünfzigsten Todestages von Eduard Spranger zunächst einen Themenschwerpunkt, der sich mit dessen geisteswissenschaftlicher Pädagogik und ihrem Schicksal in der gegenwärtigen Bildungslandschaft beschäftigt. […] Der Schwerpunkt unterstreicht die Bedeutung, die eine geisteswissenschaftlich orientierte Pädagogik für die politische Kultur moderner Demokratien hat, und das Interesse, welches das Jahrbuch an den vielfältigen Herausforderungen zeigt, vor die uns die gegenwärtige Entwicklung der (nicht nur politischen) Bildung stellt. […]

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Beschreibung

Das Jahrbuch Politisches Denken 2012 bietet einen aktuellen Schwerpunkt mit Beiträgen zur Lage von Rechtsstaat und Demokratie. Bernd Rüthers und Clemens Höpfner konstatieren hier einleitend aktuelle Phänomene und Tendenzen zum »Rechtsbruch« bei Regierung und Justiz. Volker Neumann verteidigt dagegen die Tradition des Rechtspositivismus und der Althistoriker Alexander Demandt sondiert frühere Erosionen von Demokratie mit weitausgreifendem, universalgeschichtlichem Blick.
Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf Rousseaus 300. Geburtstag mit Beiträgen von Alfons Söllner, Skadi Krause, Gerard Raulet, Reinhard Mehring und Frank Schale. Einer »Liebeserklärung« an Rousseaus Contrat Social und einem Blick in die Vorgeschichte des neuzeitlichen Naturrechts folgt eine eingehende Geschichte der Rousseau-Rezeption in Deutschland bis in die Nachkriegszeit.
Das Jahrbuch enthält darüber hinaus noch weitere Beiträge zur Theorie politischer Ideengeschichtsschreibung, zu Niklas Luhmanns Staatskonzept, zur italienischen Debatte um »soziale Marktwirtschaft« sowie Rezensionsabhandlungen und Rezensionen u.a. von Alessandro Somma, Herfried Münkler, Bernd Rüthers und Volker Gerhardt.

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Beschreibung

Das Jahrbuch Politisches Denken widmet sich 2011 dem Schwerpunktthema "Rechtskultur" aus den unterschiedlichsten fachwissenschaftlichen Perspektiven. So werden u. a. das Verhältnis von Macht und Recht, die Legitimität einer politischen Institution wie der Europäischen Union, die neuere Verfassungstheorie und die Justiz im Dritten Reich behandelt. Dass die Rechtskultur in ihrer ganzen Komplexität thematisiert und unter politikwissenschaftlichem, philosophischem, historischem und natürlich auch juristischem Aspekt betrachtet wird, macht den besonderen Reiz dieses Gemeinschaftsunternehmens aus.
Der zweite Teil des Bandes versammelt Aufsätze, die sich mit aktuellen Themen befassen (der politische Verrat am Beispiel von Wikileaks), aber auch historisch-systematische Betrachtungen anstellen (praktische Philosophie als Lebenskunst, Rationalität des Anarchismus, Kritik der Cambridge School etc.). Gemäß der Zielsetzung des Jahrbuchs Politisches Denken, nicht nur verschiedenen Disziplinen ein Forum zu geben, sondern auch in methodischer Hinsicht Vielfalt walten zu lassen, ist auch in diesem Teil ein breites Spektrum an Möglichkeiten vertreten, politisch zu denken und Politisches zu denken.
Im dritten Teil schließlich finden sich Einzelrezensionen und auch umfangreichere Abhandlungen, die sich entweder mit einem Autor oder einem ganzen Themenkomplex ausführlicher befassen. In seiner Gesamtkonzeption richtet sich das Jahrbuch nicht an die Vertreter eines Fachs, sondern an alle, die sich auf anspruchsvolle Weise mit dem Phänomen der Politik befassen möchten.

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Beschreibung

Das »Jahrbuch Politisches Denken« 2010 umfasst sechs Aufsätze zu verschiedenen Themen aus dem Bereich des politischen Denkens, z.B. zum Thema »Menschenrechte« oder zum Zusammenhang von Religion und Politik bei Hobbes, Schmitt und Paulus. Außerdem dokumentiert es unter dem Schwerpunktthema »Perspektiven der politischen Theorie« eine Tagung, die die Deutsche Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens DGEPD am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit und zwanzig Jahre nach dem Mauerfall in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften abgehalten hat. Anliegen der Tagung war es, die Bedeutung der Politischen Theorie für die politische Kultur insgesamt sichtbar zu machen, ihre Kompetenzen und Profile einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln und ihre Relevanz in der direkten Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik zu verdeutlichen. Die Beiträge befassen sich auf der einen Seite mit der Situation der Politischen Theorie in Deutschland, Italien, Polen und den USA und thematisieren auf der anderen Seite ihre Funktion in der Demokratie und im politischen Alltag, ihr Verhältnis zur Öffentlichkeit und ihre Rolle für die Politische Wissenschaft. Die verschiedenen Artikel formulieren nicht eine Position der »Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens«, sondern sie bringen die Standpunkte der Autoren in die öffentliche Diskussion ein. Die »Berliner Erklärung«, die ebenfalls in diesem Band publiziert ist, wurde hingegen von der Mitgliederversammlung der »Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des Politischen Denkens« verabschiedet. Eine Reihe von Rezensionen zu aktuellen politisch relevanten Publikationen rundet den Band ab.

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Beschreibung

Zwanzig Jahre nach der friedlichen Revolution in der DDR gibt es eine verbreitete Tendenz zur Verklärung der SED-Diktatur. Diese Haltung ist in ihrer Wirkung auf die politische Kultur in Deutschland bedenklich, denn ein Land, das Unrecht nicht beim Namen nennt, wird sich schwer tun, Rechtsstaatlichkeit und eine Ethik der Demokratie zu entwickeln.
Die Aufarbeitung der totalitären Erfahrung beeinflusst die politische Kultur; zugleich setzt der offene Umgang mit dem geschehenen Unrecht ein bestimmtes Rechts- und Werteverständnis der Bürger voraus. Die Autorinnen und Autoren des vorliegenden Bandes untersuchen die vielfältigen Bezüge zwischen der Aufarbeitung der Vergangenheit und der politischen Kultur. Die Beiträge beruhen auf Vorträgen, die im Rahmen einer Tagung der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung des politischen Denkens und der Stiftung Ettersberg (Weimar, September 2008) gehalten wurden.

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Beschreibung

Das von Barbara Zehnpfennig herausgegebene Jahrbuch Politisches Denken 2008 ist dem Thema "Die Herrschaft der Gesetze und die Herrschaft des Menschen - Platons 'Nomoi'" gewidmet. Historiker, Politikwissenschaftler, Philosophen, Politologen, Juristen und Altphilologen setzen sich mit Platons großem Alterswerk, den "Nomoi" (= die Gesetze), auseinander, um der elementaren Frage nachzugehen, inwieweit rechtliche Verfasstheit die Unzulänglichkeiten menschlicher Herrschaft auszugleichen vermag. Dabei stellt das Buch nicht nur einen innovativen Beitrag zur Platonforschung dar. Vielmehr finden die verschiedenen Disziplinen an dem platonischen Rechts- und Verfassungsentwurf Anknüpfungspunkte für Überlegungen von allgemeiner Bedeutung: Es geht um das Problem der Verfassung überhaupt, um die Beziehung zwischen Natur, Ethik und Politik, um die Begründung strafrechtlicher Normen, um das Verhältnis von Politik und Religion. So unterschiedlich der methodische Zugang auch ist - unstrittig ist die Einschätzung, dass die antike Politiktheorie der Moderne viel zu sagen hat. Damit ist dieser Band in seinem Methoden- und Deutungspluralismus Widerspiegelung der aktuellen Wissenschaftslage, in seinem Gegenstand aber Reflex eines Problems, das die Zeiten überdauert: des richtigen Verhältnisses von Politik und Recht.

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Zwischen Politik und Ökonomie bestehen enge, aber auch spannungsreiche Wechselbeziehungen. Einerseits bedingen sie einander, da die institutionelle Rahmenordnung der Ökonomie politischer Regelung bedarf und der Spielraum der Politik von ökonomischen Gegebenheiten abhängt. Andererseits geraten sie in Konflikt, wenn die Politik die Eigendynamik einer funktionsfähigen ökonomischen Ordnung konterkariert oder die Ökonomie die Funktionsbedingungen einer dem Gemeinwohl verpflichteten politischen Ordnung untergräbt. Die Autoren wollen das schwierige Verhältnis von Politik und Ökonomie aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Ihre Beiträge gliedern sich in vier Themengruppen.
Die erste Gruppe hat ganz grundlegende Fragen zum Gegenstand: die Begriffe und allgemeinen Systemeigenschaften von Politik und Ökonomie, deren historische Entwicklung in der Neuzeit sowie die Logiken politischen und ökonomischen Handelns. Die zweite Themengruppe behandelt die Differenzen und Interdependenzen zwischen Politik und Ökonomie: die Wechselwirkungen und Reibungsflächen zwischen Markt und Politik, die Funktionsbereiche und Grenzen von Politik und Ökonomie sowie die sozialmoralischen Voraussetzungen der Marktökonomie. Die dritte Gruppe von Beiträgen diskutiert methodische Probleme der Wissenschaften von Politik und Ökonomie: die Rolle von Effizienz und Gerechtigkeit in der ökonomischen Theorie, die Schwierigkeiten einer ökonomischen Modellierung des politischen Parteienwettbewerbs und das Unterfangen einer ökonomischen Begründung der Moral. Die vierte Gruppe ist aktuellen und drängenden Fragen der Gegenwart gewidmet: ob die wachsenden Handelsverflechtungen zum Weltfrieden beitragen, wie die Globalisierung konzipiert werden sollte, um den Weg zu einer angemessenen Institutionalisierung transnationaler Politik zu weisen, und welche Instrumente es gibt, um die sich der nationalstaatlichen Politik zunehmend entziehende Eigendynamik der globalen Ökonomie politisch zu domestizieren.

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Beschreibung

Das Jahrbuch Politisches Denken 2005 ist in bewährter Weise auf grundsätzliche politik- und rechtstheoretische Themen sowie auf einige aktuelle Fragen der politischen Lage bezogen. Joachim Krause (Tübingen) erörtert Hobbes These vom sterblichen Gott im Licht alttestamentlicher Bundestheologie, Marco Haase (Berlin) führt seine erhellenden Untersuchungen über das Problem der Repräsentation fort, Georg Cavallar (Wien/Budapest) erörtert das Thema der gerechten Kriege angesichts beider Golfkriege von 1991 und 2003, und Michael Opielka (Jena) fragt nach Hegels Beitrag zur politischen Soziologie mit Blick auf den Sozialstaat. In den nachfolgenden Beiträgen von Raimund Otto, Birgit Enzmann, Jörg Pannier und Jan-Werner Müller wird ein weiter Bogen von John Millars emanzipatorischer Politik über Fragen einer prozeduralen Theorie des demokratischen Rechtsstaats bei Maus und Habermas, das Geheimnis des zweiten Zusatzes in Kants ewigem Frieden bis hin zu der Frage, was vom politischen Denken Isaiah Berlins denn eigentlich bleibt.
Rezensionen der neuesten Veröffentlichungen von Sophie van Bijsterveld (The Empty Throne), Friedrich von Halem (Recht oder Gerechtigkeit), Herfried Münkler (Imperien) und Peter Hoeres (Krieg der Philosophen) von den Autoren Birgit Enzmann, Nikolaus Lobkowicz, Volker Gerhardt und Lothar Waas schließen den Band ab.

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Beschreibung

Im Spannungsfeld zwischen politischer Wissenschaft, Jurisprudenz und Philosophie übernimmt das Jahrbuch Politisches Denken nunmehr seit 15 Jahren die Aufgaben einer bis weit in die einzelnen Fächer hineinreichenden Vermittlung. Der Begriff des "Politischen Denkens" ist bewusst weit angelegt, um sowohl Probleme der Theoriebildung als auch einer reflektierten Praxis aufzunehmen. Durch die groß angelegte Geschichte der politischen Philosophie, die der Mitherausgeber des Jahrbuchs, Henning Ottmann (München), unter den Titel Politisches Denken gestellt hat, ist die historische Reichweite dieses Begriffs inzwischen für die gesamte Antike und das Mittelalter ausgewiesen. In den noch folgenden Bänden wird deutlich werden, dass der Begriff in einzigartiger Weise Theoriebildung und die unter theoretischen Ansprüchen stehende politische Praxis umfasst.
Der neue Band des Politischen Jahrbuchs spannt einen Bogen von Platons anthropologischer und ethischer Begründung der Politik über die Hobbes-Rezeption in Deutschland, einer Erinnerung an Samuel Pufendorf bis hin zu einer Erörterung der Theorieansätze an Helmuth Plessner und Michael Oakeshott. Weitere Themen sind der Freiheitsbegriff der Aufklärung und die Lügen in den Zeiten des Kommunismus sowie ein Beitrag zur Strafrechtstheorie im frühneuzeitlichen Naturrecht. Daneben finden sich Rezensionen sowie Nachrufe auf Norberto Bobbio und Ernst Vollrath.
Mit dem neuen Verlagsort Berlin werden die Verbindungen des Jahrbuchs Politisches Denken zur parlamentarischen Praxis in der Bundesrepublik Deutschland enger geknüpft. Die Herausgeber sind bemüht, die strategische Diskussion der politischen Parteien kritisch zu begleiten und auf die großen Programmfragen der sozialen Demokratie in Deutschland mit analytischen Mitteln einzugehen. Dabei kommen auch die Praktiker zu Wort, die in der politischen Arbeit Theorieanstöße geben.
Das "Jahrbuch Politisches Denken" ist bis zum Jahr 2003 im J. B. Metzler Verlag erschienen. Mit dem vorliegenden Jahrbuch 2004 ist diese Publikation in den Verlag Duncker & Humblot, Berlin, überführt worden.

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