Die Englische Revolution - Aufbruch in die Moderne? Rückblick auf die DGEPD-Tagung in Hamburg, 02./03.06.2022

Samstag, 2. Juli 2022

Die Englische Revolution - Aufbruch in die Moderne? Ein Rückblick ...

Auf Einladung von Prof. Dr. Olaf Asbach kamen dort namhaften Expertinnen und Experten zusammen, um nach dem Ende der Pandemiebestimmungen gemeinsam die Frage zu diskutieren, inwiefern die Phase der Englischen Revolution (1640-1660) einen Aufbruch in die Moderne markiert. Angesichts der zahlreichen zeitgenössischen Krisen, die Wirtschaft, Gesellschaft, Staat, Kirche und Religion gleichermaßen erfasst hatten, wurde in diesem kurzen Zeitraum in England eine Vielzahl neuer Ideen und Strömungen des politischen und sozialen Denkens formuliert und in einer Öffentlichkeit diskutiert, die seit 1641 von der Zensur befreit war. In der Konsequenz ist das das Umfeld, in dem es zur Herausbildung neuer politischer und sozialer Ansprüche und Forderungen kam, aber auch zu grundlegenden Überlegungen, wie sie sich beispielhaft im Leviathan (1651) von Thomas Hobbes niedergeschlagen haben.

Entsprechend groß war denn auch das Spektrum der Vorträge, die voraussichtlich 2023 in einem Sammelband einer größeren (Fach-)Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden sollen. Während Prof. Dr. Peter Nitschke (Vechta) die generelle Frage nach den kategorialen Bestimmungsgrößen einer Revolution aufwarf und den Bezug zur Jetztzeit thematisierte, skizzierte Prof. Dr. Andreas Pečar (Halle) den Biblizismus und damit die religiösen Motivbilder jener unruhigen Zeit. Prof. Dr. Peter Schröder (London), Dr. Raimund Ottow (Dresden) und Dr. Gaby Mahlberg (Newcastle) fokussierten sich auf dieser Grundlage auf einzelne Repräsentationsfiguren jener Leveller-Bewegung, deren politisches Denken dann Joshua Folkerts (Rostock) einer Gesamtbetrachtung unterzog. Den Abschluss bildete der Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Eva Odzuck, die sich mit der Hobbes´schen Gedankenwelt befasste und für neue Sichtweisen in Bezug auf dessen Hauptwerk Leviathan warb. Die gut besuchte Veranstaltung markiert für die DGEPD die Rückkehr zur wissenschaftlichen Normalität.

„Als DGEPD und als Vortragende danken wir Prof. Dr. Olaf Asbach und seinem Team für eine bestens organisierte und moderierte Veranstaltung“, so Prof. Dr. Peter Nitschke zum Abschluss in seiner Funktion als DGEPD-Vorsitzender.